Justus Twele Dudelsackspieler und Dudelsacklehrer in Ostwestfalen-Lippe

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Piper-Owl

Der Dudelsack

Die Geschichte des Dudelsackes (Great Highland Bagpipe, oder im Gälischen: phìob mhòr)

Der Ursprung der Sackpfeife liegt nicht – wie oft vermutet – in Schottland, sondern im arabischen Raum. Bei Ausgrabungen in der Stadt Ur im heutigen Irak wurden Pfeifen aus Silber gefunden, die über eine Windkapsel, Rohrblätter, eine Melodiepfeife und eine Bordunpfeife verfügen – ganz wie die uns bekannte Sackpfeife, nur ohne den Ledersack als Luftreservoir. Diese Pfeifen werden auf 2450 vor Christus datiert, man kann die Bagpipe also tatsächlich als ein ‚ur’altes Instrument bezeichnen!

Vermutlich sind die Römer darauf gekommen, einen Ledersack als Luftreservoir an die Pfeifen zu binden, so musste man nicht mehr die bis dahin erforderliche Zirkularatmung erlernen. Und die römischen Legionäre haben wohl auch die Sackpfeife in ganz Europa bekannt gemacht, obwohl es sicherlich auch möglich ist, dass dieses Instrument an verschiedenen Orten unabhängig voneinander erfunden wurde. Da tappen die Historiker allerdings noch im Dunkeln.

In den abgelegenen schottischen Highlands hat die Pipe jedenfalls eine ganz eigene Entwicklung erfahren. Ihr martialischer Klang gefiel den Schotten und üblicherweise hatte jeder Clanchief einen eigenen Piper – oftmals ein vererbtes Amt. Es wurden Schulen eingerichtet, an denen das Spielen dieses Musikinstrumentes zu erlernen war und es wurde eine besondere Musikform entwickelt: Piobaireachd (sprich: Pibroch). dieses gälische Wort bedeutet nichts weiter als ‚Sackpfeife spielen’ aber es handelt sich um sehr anspruchsvolle Musikstücke, in denen ein Grundthema immer mehr variiert wird, ähnlich wie in der klassischen Musik. Die bekannteste Schule wurde auf der Insel Skye von den MacCrimmons betrieben. Sie waren die Piper der MacLeods of Dunvegan, unterrichteten über 200 Jahre die Piper aus den ganzen Highlands und schrieben viele bis heute unerreichte Meisterstücke.

Nach dem durch die Engländer blutig niedergeschlagenen Aufstand der Jakobiten im Jahre 1745 wurde neben vielen anderen keltischen Traditionen auch das Spielen der Bagpipe größtenteils verboten. Doch bevor die Kunst des Pipens in Vergessenheit geriet wurde das Spielen glücklicherweise wieder erlaubt.

Heutzutage ist die Great Highland Bagpipe in der ganzen Welt bekannt und nimmt an Beliebtheit immer mehr zu.

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